Dialog mit dem inneren Kritiker

Wenn wir uns in ein Abenteuer stürzen wollen, tauchen fast unweigerlich Bedenken, Zweifel, oder sogar Ängste auf. Schaffe ich das? Ist das nicht zu groß für mich? Werde ich mich blamieren? Wie wir mit den inneren Stimmen, die uns diese Bedenken einflüstern, umgehen können, beantwortet dieser Blogartikel.

Warum tauchen Bedenken und Zweifel auf, wenn wir was Neues wagen wollen? Ich habe mich lange und viel mit der Frage beschäftigt, da ich diese Zweifel beim meinen Klientinnen, aber auch bei mir selbst immer wieder beobachten konnte.

Zu allererst: Diese Bedenken sind nicht generell schlecht. Es macht durchaus Sinn, sich vor einem neuen Abenteuer zu überlegen, was alles passieren kann. Blöd wird es nur, wenn wir uns von diesen Zweifeln komplett von der Idee abbringen lassen.

Ich – und viele andere – kennen diese nagenden Stimmen, diese Spielverderber, die uns die Idee vermiesen wollen. Das können reale Menschen aus unserer Umgebung sein, die uns vom Abenteuer abraten. Das können aber auch verinnerlichte Stimmen sein. Die nenne ich innere Kritiker oder Verhinderer.

Kennst du deinen inneren Kritiker?

Du musst dich jetzt nicht Sorgen, dass du an einer krankhaften Störung leidest, wenn du hin und wieder diese inneren Stimmen hörst. Ich behaupte, wir alle haben diese Anteile in uns, sozusagen unsere dunkle Seite. Der innere Kritiker ist eine Ansammlung von Ratschlägen, Warnungen, Aussagen, die wir im laufe unseres Lebens von Eltern, Lehrern, Vorgesetzten, Verwandten, Nachbarn, Freunden bekommen haben. Diese Aussagen haben wir so verinnerlicht, dass sich daraus dieser kritische, manchmal besserwisserische Anteil in uns entwickelt hat. Ein Spielverderber, wie er im Buch steht.

Den eigenen inneren Kritiker zu kennen, ist ein erster wichtiger Schritt, um mit ihm umgehen zu können. Nach dem Motto: Kennen deinen Feind, damit du ihn besiegen kannst. Du merkst, ich schreibe hier die ganze Zeit von inneren Kritiker, also in der männlichen Form. Das hat damit zu tun, da mein innerer Kritiker männlich ist. Er ist eine Mischung aus meinem ehemaligen Chef, einem sehr harschen Kunden und noch einigen mehr. Das heißt aber nicht, dass auch dein innerer Kritiker männlich ist. Ich hatte Klientinnen, bei denen dieser Spielverderber weiblich war.

Dein erster wichtiger Schritt lautet aber: Wer ist mein innerer Kritiker? Woher kommt er?

Führe einen Dialog mit dem inneren Kritiker.

Ich mag den Spruch „Durchs reden kommen die Leut zsam“. Deinen inneren Kritiker zu ignorieren, kann eine gute Strategie sein. Manchmal reicht die aber nicht. Darum empfehle ich dir, dich mit deinem inneren Kritiker, nachdem du ihn jetzt kennst, zusammen zu setzen. Lade ihn auf einen Kaffee oder Tee ein, nimm dir etwas Zeit, schnapp dein Notizbuch und führe ein Gespräch am Papier mit deinem inneren Kritiker.

Hier ein paar Fragen, die hilfreich sein können mit ihm/ihr zu klären:

  • Was versucht dein innerer Kritiker zu verhindern?
  • Warum will er dein Abenteuer verhindern?
  • Was braucht er, damit er sich deinem Abenteuer nicht in den Weg stellt. Verhandle Bedingungen aus, damit er dein Abenteuer nicht weiter boykottiert.
  • Welche Rolle kann dein innerer Kritiker während des Abenteuers übernehmen?

Ich wünsche dir einen spannenden Kaffeetratsch mit deinem inneren Kritiker und viel Erfolg bei deinem Abenteuer!

Sei wild und wunderbar