Sich selbst treu bleiben

Aufregende Wochen liegen hinter mir. Mein Buch „Sei Heldin“ wurde präsentiert und der Zuspruch bei der Präsentation hat mich überwältigt. Nur wenige Tage vor der Präsentation wurde mein Ansprechpartner in einem Unternehmen, dass ich seit Jahren begleite,  überraschend gekündigt. Und dann passierten eigenartige Dinge…

Ich habe den neuen Ansprechpartner des Unternehmens vor kurzem kennengelernt. Er ist selbst erst seit wenigen Tagen in dem Unternehmen und will vieles verändern. Sein gutes Recht – wir alle wollen unsere Spuren hinterlassen und unser Arbeitsfeld nach unseren Vorstellungen gestalten. Und als Geschäftsführer ist er in der Position, das zu tun. Was mich jedoch irritiert hat – ein weiterer Lieferant des Unternehmens, mit dem ich ebenfalls schon lange zusammenarbeite, meinte in einem Telefonat mit mir: Er wird auch gleich beim neuen Geschäftsführer anrufen und sich vorstellen. Denn schließlich ist er ja auch für einen wichtigen Bereich zuständig und er muss sicherstellen, dass er weiter den Kunden betreut und in Zukunft auch noch mehr für den Kunden macht. Die eine oder andere Bemerkung in dem Telefonat hat mich nachdenklich gestimmt. Es machte auf mich den Eindruck, als wollte er bestimmte Themen, um die ich mich bisher für den Kunden gekümmert haben, an sich reißen, da er sie auch abdecken könnte.

Ellenbogen werden ausgefahren

Mit dem Austausch einer handelnden Person ging das Gerangel los. So als müsste sich jeder neu positionieren, aufzeigen, wie wichtig er oder sie war, wurden Ellenbogen ausgefahren, geschubst und gerangelt. Ein Verhalten, dass ich schon immer widerlich fand. Ich merkte, wie ich mich innerlich zurückzog und mir dachte: Da spiele ich nicht mit!

Ich habe als externe Marketingberaterin den Kunden seit Jahren beraten und Marketingaufgaben für ihn erledigt. Wenn jetzt andere Dienstleister der Meinung sind, sie müssen Aufgaben an sich reißen, weil beim Auftraggeber ein anderer Entscheider sitzt, dann bitte – sollen sie! Ich habe keine Lust auf untergriffige Bemerkungen, andere anzuschwärzen, nur um selbst besser dazustehen. Lieber verliere ich den Kunden, als mich auf diesen blödsinnigen Machtkampf einzulassen.

Mir selbst treu bleiben

Mir ist es wichtiger, nach meinen eigenen Werten zu handeln, statt mich in diesen Gockelkampf zu begeben. So sehr ich in meinem Buch dazu aufrufe, für die eigenen Träume zu kämpfen, so klar wird für mich in dieser Situation gerade: Heldin sein heißt zu wissen, wann es eine Situation nicht wert ist dafür zu kämpfen. Weil der Preis zu hoch wäre, weil ich meine eigenen Werte verraten müsste, um diese Situation aufrecht zu erhalten.

Ich habe gerne für diesen Kunden gearbeitet und es wäre wahrscheinlich auch mit dem neuen Geschäftsführer interessant geworden. Aber ich werde keinen Kleinkrieg mit anderen Lieferanten führen, um den Kunden zu halten.

Es gibt andere Kunden, andere Projekte, andere Einnahmequellen, auf die ich mich konzentrieren kann und für die ich mich nicht verbiegen muss.

Übernimm Verantwortung!

Wenn du auch gerade vor einer ähnlichen Situation stehst, in der du nicht weißt, wie du mit damit umgehen sollst, lade ich dich wieder zu einer Schreibübung ein. Lass die Situation nicht einfach passieren, sondern übernimm Verantwortung und entscheide wie du damit umgehen willst. Diese Fragen können dir dabei helfen:

  • Entspricht die neue Situation meinen Werten? Oder steht sie im Widerspruch zu meinen Überzeugungen?
  • Welchen Preis bin ich bereit für dieses Projekt zu zahlen?

Ich wünsche dir wie immer neue Erkenntnisse und

Bleib Heldin!