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(Raus)wachsen

Seit Wochen spüre ich: Es hakt in der Zusammenarbeit, mit einem Unternehmen, die nun schon viele Jahre läuft. Immer wieder habe ich in letzter Zeit in mein Journal geschrieben: Es muss anders werden, denn es passt nicht mehr.

Hast du auch dieses eine Kleidungsstück, dass du innig liebst? Dass du schon lange Zeit besitzt, in dem du dich wohl fühlst? Doch die Jahre sind nicht spurlos an dem geliebten Teil vorbei gegangen. Wenn du ehrlich bist, passt es nicht mehr, ist zu eng geworden und sieht schon ziemlich abgetragen aus. Aber du trägst es aus Gewohnheit, vielleicht auch Nostalgie – nicht mehr weil es so toll aussieht.

Dieses Bild kam mir vor wenigen Tagen als ich schreibend wieder über diese Zusammenarbeit nachdachte. Ich halte sie aufrecht aus Gewohnheit, ein Stück weit auch Bequemlichkeit, auch aus Loyalität. Aber nicht mehr, weil sie mir gut passt oder mich weiterbringt. Ich bin rausgewachsen aus dieser Kooperation wie aus alten Jeans. So wichtig und wertvoll diese Kooperation war, so sehr ich von ihr profitiert habe – es wird Zeit mich davon zu trennen.

Was bleibt? Was kann weg?

Ich gestehe, ich schaue mir gerne diese Serien von Aufräum- und Ordnungscoaches wie Marie Kondo oder Isabella Franke an. Ich liebe es zuzusehen, wie sie das Chaos in den Häusern und Wohnung von Menschen aufräumen und welche Tipps sie haben, um Wäsche zu falten oder Kleinkram übersichtlich zu sortieren. Kennst du die befreiende Wirkung von Ausmisten? Das wunderbare Gefühl, wenn wieder Platz ist im Schrank, es wieder übersichtlich wird und du auf Anhieb findest, was du suchst.

Zu Jahresbeginn sehe ich meinen Kleiderschrank durch mit den Fragen: Was bleibt? Was kommt weg?

Dieses Jahr habe ich mir mit diesen Fragen auch meine beruflichen Projekte und Kooperationen angesehen. Ich werde daher die erwähnte Zusammenarbeit reduzieren oder sogar beenden – ohne Groll, dafür mit großer Klarheit. Um Platz zu schaffen für andere Kooperationen abseits eingefahrener Pfade, ausgeleierter Bündchen oder Enge.

Ich mag diese Metapher mit den Kleidern aus denen ich rausgewachsen bin, da ich damit leichter entscheiden kann, ob ich diese Zusammenarbeit weiter tragen will, oder es besser ist sie loszulassen. Ich spüre Leichtigkeit, wie nach dem Ausmisten meines Kleiderschrankes und freue mich auf das Neue, dass nun Platz hat.

Hier ein paar Schreibimpulse für dich:

  • Wo bist du rausgewachsen?
  • Wovon ist es Zeit dich zu treffen, um Platz zu schaffen?
  • Welche Beziehung/ Kooperation tut dir nicht mehr gut gut und du solltest daher weiterziehen?

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Ausmisten – sei es Kleiderschrank oder Kooperationen/Beziehungen!