Was passiert, wenn man das Abenteuer annimmt

Im Mai 2019 teilte mir meine Vermieterin überraschend mit, dass sie Eigenbedarf am Haus für ihren Sohn hat. Mein langjähriges Zuhause und meinen liebevoll gepflegten Garten zu verlieren, hat mich geschockt. Ich habe lange gehadert und die Suche nach einem neuen Zuhause gestaltete sich mühsam. Ich war dazwischen schon versucht einfach irgendwas zu nehmen, auch wenn mir das Haus eigentlich nicht gefiel, nur um aus dieser unbefriedigenden Übergangslösung rauszukommen.

Ich bin ja nicht der geduldigste Mensch und erledige Dinge gerne rasch. Genauso wollte ich auch die Übersiedelung erledigt haben – ich wollte nicht länger in einem Haus wohnen, in dem ich mich nicht mehr willkommen fühlte. Darum war es sehr schwer für mich über den ganzen Sommer nichts Passendes zu finden: zu klein, zu teuer, keine Hunde erlaubt etc. Es gab dutzende Gründe, warum wir nichts fanden.

Im Oktober 2019 legte mich zusätzlich eine Lungenentzündung im wahrsten Sinne lahm. Ich war für 4 Wochen außer Gefecht gesetzt Während der Lungenentzündung bat ich meine Vermieterin um Geduld und Verständnis, dass wir einfach noch nichts Passendes für uns und unseren kleinen Zoo gefunden haben. Sie meinte nur „Macht euch keinen Stress. Wenn ihr bis Frühjahr oder Sommer nächsten Jahres auszieht, ist das okay“. Ich war erleichtert und dankbar Zeit gewonnen zu haben.

Ein Traum wird wahr!

Anfang November, am 2. Tag an dem ich nach der Lungenentzündung wieder zu arbeiten begann, kam ein E-Mail. Der Suchagent, den ich auf einer Internet-Plattform eingerichtet hatte, um nur ja kein neues Immobilienangebot zu verpassen, meldete ein neues Inserat. Ich konnte meinen Augen kaum glauben: Eine Privatperson bot ein Haus mit großem Garten zur Miete an. Ich nahm sofort Kontakt auf und fragte ob Haustiere erlaubt sind. Zu dem Zeitpunkt war ich schon soweit zähneknirschend zu akzeptieren, dass ich meine Hühner wohl hergeben müsste.  Innerhalb weniger Minuten war die Antwort da: Haustiere erlaubt!

Wir vereinbaren für das darauffolgende Wochenende einen Besichtigungstermin und wir konnten unser Glück kaum fassen: Unglaublich nette Menschen zeigten uns ein Haus, das wie für uns gemacht war. Genau die richtige Größe und mein langgehegter Traum eines großen Gartens breitete sich vor uns aus. Samt Obstbäumen, einem Erdkeller, Scheune, Hühnerstall und Teich. Wir sagten sofort zu!

Ungewollte Veränderungen bieten Chancen!

Nach einer anstrengenden Übersiedlung im Jänner 2020 kann ich es jetzt erst so richtig begreifen: Die ungewollte Veränderung in meinem Leben, stellt sich als das Beste heraus, das mir passieren konnte. Ich habe jetzt all das, was ich mir von einem Zuhause immer gewünscht habe. Ja der Weg dahin war mühsam, aber das Durchhalten hat sich gelohnt.

Ich habe ein lauschiges Plätzchen unter dem Nussbaum mit Blick auf den Teich, an dem ich schreiben kann.

Warum ich dir das alles erzähle?

Um dir zu zeigen, dass es sich auszahlt an seine Träume zu glauben. Dass es sich auszahlt den Weg der Hindernisse durchzustehen und das eigene Abenteuer nicht aufzugeben, auch wenn es schwierig wird.

Ich habe es geschafft – du kannst es auch!

Fang gleich an: Schreib so detailliert wie möglich auf, was du erreichen willst. Was ist dein Traum?

Ich habe übrigens im Frühjahr 2018 mein Traumhaus sehr genau beschrieben und sogar einen Plan gezeichnet. Und ich habe mich immer wieder mit diesem Traum beschäftigt. Wenn ich die Beschreibungen von damals, wie das Haus und der Garten aussehen sollen mit dem vergleiche, was ich jetzt habe, stimmt das zu gut 90 % überein.

Also: Schnapp dir dein Notizbuch und beschreib deinen Traum so, als wärst du schon mitten drin.

Ich wünsche Dir viel Spaß dabei!

Herzlichst Michaela

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