Wir sind nicht Sklaven unserer Emotionen

Vergangenes Wochenende war viel los – es war stressig und in meinem Umfeld lagen bei einigen die Emotionen blank. Dabei konnte ich beobachten, wie Situationen eskalierten, weil die Gefühle hochkochten. 

Ich fand das spannend, weil es mir bewusst machte, wie oft wir uns von unseren Gefühlen leiten lassen und damit manchmal auch in die Irre führen lassen. 

Darum möchte ich mich heute mal mit dem Thema Emotionen beschäftigen und wie wir mit diesem umgehen. 

Als Heldin kommen wir immer wieder mal in Situationen, die uns herausfordern, in denen wir uns unwohl oder sogar überfordert fühlen. Und hier sind wir schon bei einem wichtigen Punkt: Wir FÜHLEN uns nicht wohl oder überfordert. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir auch wirklich überfordert SIND. Doch wir lassen uns von unseren Gefühlen so stark leiten, dass wir dabei manchmal übersehen, dass wir unseren Gefühlen nicht hilflos ausgesetzt sind. Wir können unsere Emotionen steuern! Wie? Zeige ich dir!

Umgang mit Emotionen

  1. Emotionen wahrnehmen: Um unsere Gefühle in Griff zu bekommen ist es wichtig, sie überhaupt einmal wahrzunehmen. Also wenn du merkst, dass du ängstlich, ärgerlich oder was auch immer wirst, hol einmal tief Luft und frag dich: Wie fühle ich mich gerade? 
  2. Woher kommt die Emotion? Nachdem du benennen konntest, wie du dich fühlst, frag dich woher diese Emotion jetzt kommt. Frag dich welche Funktion diese Emotion in dieser Situation hat? Worauf will sie dich hinweisen? Wovor will sie dich vielleicht schützen?
  3. Frag dich als nächstes: Ist diese Emotion jetzt hilfreich? Ja oder nein? Wenn Sie nicht hilfreich ist, dann entscheide dich bewusst gegen diese Emotion. Sag der Emotion, dass du dir später anschaust, warum sie aufgetaucht ist. Aber lass sie nicht stärker werden und dich von ihr davon schwemmen. Frag dich lieber: Welche Emotion wäre jetzt hilfreich? Was wäre jetzt hilfreich zu tun?

Ich finde das englische Wort „overwhelmed“ so passend – wenn wir von unseren Emotionen überschwemmt/ überwältigt sind, sind wir selten bis nie handlungsfähig. Es geht darum Gefühle im Griff zu haben, um handlungsfähig zu werden/zu bleiben. 

Ein Beispiel: Wenn ich merke, dass ich wütend werde, frage ich mich warum diese Emotion gerade hochkommt. Erinnert mich die Situation an vergangene Erfahrungen, die negativ für mich ausgegangen sind? Ist die Situation damals wirklich ident mit der jetztigen? War mein Zorn damals hilfreich? Wenn nicht – wie kann ich verhindern, dass es so läuft wie damals? Was kann ich anders machen?

Negative Emotionen zerstören Beziehungen

Nicht nur das Klima zwischen Menschen, in Organisationen oder Ländern wird von negativen Emotionen zerstört. 

Negative Emotionen zerstören auch das Ego. Beim positiven Denken geht es nicht darum, alles durch die rosarote Brille zu sehen. Es geht darum Beziehungen positiv zu gestalten und handlungsfähig zu werden und zwar konstruktiv handlungsfähig – so dass alle etwas davon haben und es möglichst keine Verlierer gibt. 

Auch wenn negative Emotionen die Motivation anfeuern etwas zu tun – um z.b. von etwas wegzukommen – ist die positive Emotion – hin zu – auch ein starker Motor, wobei diese weit weniger zerstörerisch ist.

Emotional ausgeglichene Menschen spüren die Höhen und Tiefen der Emotionen nicht mehr so stark – sie sind keine Drama-Queen mehr!

Emotionen als diese wahrnehmen, sie ihr aber nicht ausgesetzt fühlen – das sollte das Ziel sein! Oft hilft es schon, Emotionen wahrzunehmen und sich zu fragen, ob das jetzt hilfreich ist. Bei positiven Emotionen ist es okay, nur negative Emotionen sind selten konstruktiv, außer sie führen zu klärenden Gesprächen um Schwachstellen aufzuzeigen z.B. bei einem Fehler im Ablauf/Prozess, der ärgert.

Trennen wer ich bin/ was ich fühle

Wir sind nicht unsere Emotionen/Gefühle.

Aber unsere Gefühle beeinflussen unsere Handlungen. Wir verhalten uns in einer Situation vielleicht als Arschloch, weil wir wütend sind, sind aber eigentlich ein netter Mensch, wenn wir nicht gerade in der negativen Emotion sind. 

Reite die Gefühlswelle

Lass dich das nächste Mal wenn deine Emotionen aufbrausen nicht von Ihnen davon spülen. Stell dir die Emotion als Welle vor und reite diese wie eine Heldin!

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg dabei!

Alles Liebe

Michaela