Warum schreiben gegen Stress hilft – vor allem in Gesundheitsberufen
Wer im Gesundheitswesen arbeitet, kennt das: hoher Druck, wenig Zeit, viele Emotionen. Du gibst täglich viel – für andere. Doch wie sorgst Du für Dich selbst?
Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um Stress abzubauen und mental gesund zu bleiben, ist Journaling – das bewusste Schreiben über Gedanken, Erlebnisse und Gefühle.
Meine Erfahrung aus dem Rettungsdienst
Ich fahre seit über 2 Jahre als Rettungssanitäterin – ein ehrenamtliche Tätigkeit, die erfüllend, aber auch belastend sein kann. Einsätze, die unter die Haut gehen, Entscheidungen unter Druck – all das wirkt nach.
Das Schreiben ist für mich zu einem wichtigen Ventil. Nach einem anstrengenden Dienst hilft mir das Journal, die Erlebnisse zu sortieren und innerlich loszulassen.
Es ist wie ein Gespräch mit mir selbst – ehrlich, klärend und befreiend. Manche Gedanken, die sonst im Kopf kreisen, verlieren auf Papier plötzlich ihre Schwere.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt: Schreiben ist Selbstfürsorge in ihrer einfachsten Form.
Warum Journaling wirkt
Wissenschaftliche Studien bestätigen, was ich selbst erlebt habe: Regelmäßiges Schreiben senkt das Stresslevel, stärkt das Immunsystem und verbessert den Schlaf.
Beim Schreiben verarbeitest Du belastende Erlebnisse, ordnest Deine Gedanken und aktivierst das, was Psychologen „kognitive Verarbeitung“ nennen – das Einordnen und Verstehen von Erfahrungen. Dadurch sinkt das Stresshormon Cortisol, und Dein Körper findet zurück in die Balance.
Kurz gesagt: Journaling entlastet – mental und körperlich.
Warum gerade Gesundheitsberufe profitieren
In Pflege, Therapie, Medizin oder Rettungsdienst trägst Du viel Verantwortung – oft unter großem Druck. Journaling hilft Dir dabei,
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Gedanken loszulassen, bevor sie sich festsetzen
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Klarheit zu gewinnen, was Dich wirklich beschäftigt
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Mitfühlend mit Dir selbst umzugehen, statt nur zu funktionieren
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Motivation und Sinn zu bewahren, auch in fordernden Zeiten
So wird Schreiben zu einer Form von Psychohygiene – eine kleine, aber wirksame Routine, die Dich stärkt und schützt.
So kannst Du starten
Schon 10 Minuten am Tag reichen. Nimm Dir Papier und Stift – und schreibe einfach drauflos.
Hier ein paar Fragen als Einstieg:
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Was hat mich heute besonders berührt?
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Was möchte ich loslassen, bevor ich in den Feierabend gehe?
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Wofür bin ich heute dankbar?
Es geht nicht um Stil oder Grammatik – es geht um Dich. Das Schreiben darf roh, ehrlich und spontan sein.
Gerade wer in Gesundheitsberufen arbeitet, braucht Räume zum Innehalten. Journaling ist einer davon: kostenlos, jederzeit verfügbar und wissenschaftlich wirksam.
Für mich ist es bis heute eine der besten Methoden, um nach intensiven Tagen wieder in die eigene Mitte zu finden.
Denn: Nur wer gut für sich sorgt, kann auch gut für andere da sein.