Heldin in Gummistiefeln

 

Als ich anfing mich wieder mit dem Thema „Heldin sein“ zu beschäftigen und diese Website wieder aktivierte, war mir eines wichtig: Ich wollte keinen weiteren Selbstoptimierungs-Chaka-Quargel in die Welt hinauspusten.

Heldin sein bedeutet für mich nicht als digitale Normadin von einem Traumstrand zum nächsten zu düsen. Klar mag das für die eine oder andere verlockend sein und das ist ja auch okay.

Doch mir geht es vielmehr um die Frauen, die im Kleinen ein Abenteuer suchen. Die einen Traum umsetzen wollen, der nicht so groß ist wie eine Standbar auf Trinidad zu eröffnen. Sondern die Träume haben, sie z.B. eigene Hühner zu halten.

Meine eigene kleine Hühnerschar – das war Anfang 2018 mein Wunsch. Einer für den ich von Freunden schief belächelt wurden und über den mein Mann anfangs den Kopf geschüttelt hat. Wozu Hühner? Wir leben am Land – ich hole meine Erdäpfel und Eier vom Nachbar. Also wozu eigene Hühner? Gute Frage!

 

Weil ich Hühner lustig finde, weil ich schon als Kind mit den Hühnern meiner Großmutter rumgelaufen bin. Und weil ich gerne weiß woher mein Essen kommt. Darum backe ich mein eigenes Brot, ziehe meine eigenen Paradeiser und Sprossen. Und ich esse gerne ein Frühstücksei – von den eigenen Hühner schmeckt es gleich nochmal so gut!

 

Zugegeben– das Buch „Blackout“ meines geschätzten Autorenkollegen Marc Elsberg hat mir ein wenig Angst eingejagt. Bei einem mehrere Tage oder sogar Wochen anhaltenden Stromausfall, habe ich gerne ein paar Vorräte und eigenes Essen im Haus.

Kleine Wünsche als Aufwärmung für das große Abenteuer

Warum ich dir das alles erzähle?

Weil ich diesen Blog betreibe, um Frauen zu ermutigen ihre Träume ernst zu nehmen – egal wie groß oder klein sie sind! Und als Aufwärmübung für das große Abenteuer ist so ein kleiner Wunsch schon eine feine Sache.

Ich konnte bei meinem Hühner-Projekt lernen mit Widerständen umzugehen: Ein alter Mähdrescher in meiner Scheune musste weichen für den Hühnerstall. Das Teil hat mich Wochen beschäftigt, bevor ich es losgeworden bin.

Ich lernte mit Schwellenwächtern umzugehen: Mein lieber Mann hat beim Mähdrescher Abbau immer wieder mal queruliert und wollte aufgeben. Ich fand aber Gott sei Dank Unterstützer wie meine liebe Verlegerin und meine Vermieterin, die schon Hühner halten.

Jetzt habe ich seit einigen Monaten meine Hühner und es fühlt sich einfach toll an, wenn sie mich gackernd begrüßen, wenn ich mit ihrem Frühstück in den Stall komme. Und meine Mädls Megan, Kate, Charlotte und Elisabeth danken es mir mit köstlichen Frühstückseiern. Und mein Hahn Harry, den ich als Küken von meiner Nachbarin übernommen habe, hat sich zu einem hübschen und freundlichen Hahn entwickelt, der sich gerne Leckerbissen aus meiner Hand holt.

Es darf auch ein verrückter, unglamouröser Traum sein, wie eigene Hühner zu halten. Denn es macht mich einfach glücklich in Gummistiefeln den Stall auszumisten.

Ich lade dich einen Stift und Papier zur Hand zu nehmen und dir über diese Fragen schriftlich Deinen hübschen Kopf zu zerbrechen:

  • Was ist dein großer Traum?
  • Welches kleine Abenteuer kannst du als Aufwärmübung dafür in Angriff nehmen?